Gemeinschaftsprojekt von WHB und Familia Austria: Jahrgang 1997 der Zeitschrift „Das Waldviertel“ online verfügbar

In einem Digitalisierungsprojekt mit dem Verein „Familia Austria“ wurden und werden die Ausgaben der Zeitschrift „Das Waldviertel“ laufend digitalisiert und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Michael Ambrosch vom Verein „Familia Austria“ hat bereits sämtliche Hefte von 1927-1938 („Aus der Heimat“ und ab 1930 „Das Waldviertel“) sowie die vom Waldviertler Heimatbund ab 1952 herausgegebenen Zeitschrift „Das Waldviertel“ eingescannt. Nun kam der Jahrgang 1997 hinzu.
Sie können die Hefte sowohl auf der Homepage Digitalen Lesesaal des WHB bzw. Artikelsuche als auch über die Homepage www.familia-austria.at kostenlos einsehen.

Buchpräsentation „Bruderschaften im Waldviertel“am 19. Juli in Windigsteig

Iris Haslinger präsentierte am 19. Juli  im Gemeindesaal Windigsteig ihr Buch „Bruderschaften im Waldviertel am Beispiel von Maria Rafings“. Das Buch ist als Band 61 der Schriftenreihe des Waldviertler Heiatbundes erschienen.

Die Präsentation wurde vom Bildungswerk Windigsteig organisiert. Unter den vielen interessierten Besuchern waren auch Vizebürgermeister Nikolaus Noé-Nordberg oder Prälat Wolfgang Wiedermann von Stift Zwettl.

Am Büchertisch des Waldviertler Heimatbundes (WHB) war das Werk,  wie auch andere Publikationen, käuflich zu erwerben. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jahreshauptversammlung 2022 wieder in Präsenz

Endlich wieder war es so weit: Der Waldviertler Heimatbund (WHB) konnte seine alljährliche Hauptversammlung nach einer Zeit von Online-Zusammenkünften wieder in Präsenz wagen! Berichtet wurde über die vergangenen zwei Jahre, in denen zwei Bücher veröffentlicht wurden. Mag. Dr. Stefan René Buzanich stellte bei der Online-JHV 2021 sein Buch „Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts“ vor, und Mag. Dr. Iris Haslingers Buch „Bruderschaften im Waldviertel am Beispiel von Maria Rafings“ konnte im Februar dieses Jahres ausgeliefert werden. Auch die Zeitschrift „Das Waldviertel“ veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Artikel zu den vielfältigsten Waldviertler Themen. Manuskripte kurzer Artikel und Rezensionen sind immer willkommen.
Der langjährige verdiente Rechnungsprüfer Werner Fröhlich aus Zwettl feierte im Vorjahr seinen 80. Geburtstag und übergab bei der JHV seine Agenden an seine Tochter Brigitte Fröhlich, die einstimmig in dieser Funktion bestätigt wurde.
Im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen startete das Rahmenprogramm. Mag. Doris Gretzel, eine der Herausgeberinnen der Schriftenreihe des WHB, führte kundig durch das Schloss Ottenstein, das 1177 erstmals urkundlich erwähnt ist und von 1536 bis 1939 im Besitz der Freiherren bzw. Grafen von Lamberg war. Beeindruckend ist neben der romanischen Schlosskapelle mit Wandmalereien aus dem späten 12. Jahrhundert und der barocken Schlosskapelle unter anderem das Papstzimmer, das mit den Medaillons von 241 Päpsten als Wandmalerei ausgestattet ist.
Erfreut durch die persönlichen Gespräche, die wieder stattfinden durften, wurden auch neue Projekte geschmiedet! Bleiben Sie dran – wir informieren Sie!

Neuerscheinung: Bruderschaften im Waldviertel am Beispiel Maria Rafings

Iris Haslinger beschäftigt sich im Band 61 der Schriftenreihe mit den Aufgaben von Bruderschaften im niederösterreichischen Waldviertel. Neben einem Überblick über die religiösen Bruderschaften in diesem Gebiet werden die typischen Funktionen dieser Gemeinschaften exemplarisch anhand der Bruderschaft zu den Sieben Schmerzen Mariens zu Rafings dargelegt.

Als wichtigste Quelle dient das Bruderschaftsrechnungsbuch aus dem 16. Jahrhundert, das Einblick in die Mitgliederstruktur und Ereignisse innerhalb dieser Gemeinschaft bietet. Die zentrale Aufgabe der Bruderschaft bestand in der Abhaltung von Begräbnissen und Messen zum Gedenken an die Toten sowie die Erhaltung und die Ausstattung der Pfarrkirche Windigsteig und der Wallfahrtskirche Maria Rafings. Die Quelle geben zudem Auskunft über die Ämter der Zechmeister, über die Schreiber und die Bruderschaftsmitglieder selbst, deren Namen und Herkunft Aufschluss über das Einzugsgebiet dieser Bruderschaft bieten. Darüber hinaus wird die Einbettung der Pfarre in kirchliche und weltliche Verwaltungsstrukturen beleuchtet und dabei auf auftretende Konflikte vor dem Hintergrund konfessioneller und wirtschaftlicher Interessen eingegangen. Speziell die Wallfahrtskirche Maria Rafings stellte hierbei einen Streitpunkt zwischen den Äbten von Stift Zwettl und den Grundherren von Meires dar.

Zur Autorin:

Geboren 1992, wuchs Mag. Dr. Iris Haslinger in Windigsteig auf. Ihr Studium in Geschichte und Englisch an der Universität Wien führte sie auch nach London an das King´s College und die Middlesex University. Ihr Doktorratsstudium in Geschichte an der Universität Wien schloss sie 2020 ab. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen den Wissensaustausch im Mittelalter und das Bruderschaftswesen in der Frühen Neuzeit. Sie unterrichtet Geschichte und Englisch am Gymnasium Waidhofen an der Thaya.

Bestellung im Shop: 

Digitalisiert: „Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel aus dem Jahr 1996

In Zusammenarbeit mit Familia Austria können wir nun das Buch „Die Erinnerung tut zu weh“. Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel, der von Friedrich Polleroß als Band 37 der Schriftenreihe im Jahr 1996 herausgegeben wurde, in digitalisierter Form anbieten.

WHB-Datenbank mit über 20.000 Einträgen online

Der Waldviertler Heimatbund (WHB) hat bereits in der Vergangenheit einige seiner Bestände (z.B. in Zusammenarbeit mit Familia Austria) digitalisiert und auf der Website www.daswaldviertel.at der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Diese Bestände waren aber auf drei unterschiedliche Bereiche aufgeteilt: In einer Datenbank konnten Artikel aus der Zeitschrift „Das Waldviertel“ und der Schriftenreihe des WHB recherchiert werden, zudem wurden digitalisierte Hefte auf der Website bereitgestellt und die Bestände der Bibliothek wurden in einem lokalen Bibliotheksprogramm erfasst.

Zusammenarbeit mit Fachhochschule des BFI Wien

Diese bestehenden Bestände zu vernetzen, das war das Ziel eines Gemeinschaftsprojekts mit Studierenden der Fachhochschule des BFI Wien.

Im Rahmen ihres Projektpraktikums haben vier Studierende (Ivan Božić, Diana Davit, Mirko Kosović, Sally Othman) zwei Semester lang mit dem Waldviertler Heimatbund (WHB) zusammengearbeitet. Die Studierenden, die allesamt berufstätig sind, besuchen den Studiengang Projektmanagement und Informationstechnik. Sie konnten daher ihre Kenntnisse aus beiden Bereichen mit einbringen. Methodisch wurde ein hybrider Ansatz gewählt: Klassische Methoden des Projektmanagements wurden mit dem Scrum Framework kombiniert.

In einem ersten Schritt wurde der bestehende Webauftritt des WHB analysiert und es wurden Möglichkeiten ausgelotet, wie die Bestände mittels einer einfachen Suchmaschine online durchsuchbar gemacht und in die Website integriert werden können. Die Suchmaschine umfasst nun die Bestände der Waldviertel-Bibliothek, Artikel der Schriftenreihe sowie der Zeitschrift „Das Waldviertel“. Sofern Volltexte als pdf vorhanden sind, wird direkt auf diese verlinkt. Für geschichtlich Interessierte konnte nun eine einheitliche Suchmöglichkeit geschaffen werden, die derzeit 20.733 Einträge umfasst.

Von Seiten der Fachhochschule wurde das Projekt von Dipl.-Ing. Thomas Havelka begleitet. Ansprechpartner seitens des WHB war Dr. Markus Holzweber, der einerseits als Redaktionsleiter der Zeitschrift „Das Waldviertel“ fungiert, andererseits seit vielen Jahren als Lektor an der Fachhochschule des BFI Wien tätig ist.

Die Waldviertel-Bibliothek

Die „Waldviertel-Bibliothek in den Museen der Stadt Horn“ entstand 1990 durch die Zusammenlegung der Bibliothek des Museumsvereins in Horn und der Bibliothek des Waldviertler Heimatbundes (WHB). Den Grundstein der WHB-Bibliothek legte der Bibliothekar und langjährige WHB-Präsident Walter Pongratz, der seine umfangreiche Waldviertel-Bibliothek testamentarisch dem WHB übertrug.

Projektvernissage

Die Präsentation aller Projekte findet in diesem Jahr am 13. Jänner 2022 online statt.

Hier geht es zur Anmeldung

Weitere Informationen

www.daswaldviertel.at / www.fh-vie.ac.at

Neues Heft mit einem Leitartikel über das Stadtbuch von Waidhofen an der Thaya

Stadtbücher dienen der Dokumentation und Rechtssicherung, häufig werden daher Liegenschaftsgeschäfte und Testamente eingetragen. Dementsprechend funktional sehen sie üblicherweise aus. So beginnt Martin Roland seinen Beitrag über das Waidhofner Stadtbuch, das 1455 neu angelegt wurde. Die ältesten Einträge im Stadtbuch behandeln Rechtsgeschäfte aus dem Jahr 1383, bekannter ist allerdings die Initiale zu Beginn, die aus einem Notarssignet sowie einem Vogel mit einem langen, schmalen und leicht gebogenen Schnabel besteht. Seit dem Jahr 1971 wird der Vogel als Waldrapp identifiziert und der Autor des Beitrags stellte bereits einen Vortrag unter den Titel „Unser Stadtbuch hat einen Vogel“.

Georg Hammerschmidt beschäftigt sich in einer empirischen Studie mit Faktoren der Berufswahlentscheidung im ländlichen Raum. Am Beispiel von Zwettl geht er der Frage nach, wie die Berufswahl von Absolventinnen und Absolventen der vierten Klassse der neuen Mittelschule getroffen wird. Im Vergleich zu Österreich bzw. Niederösterreich (25 Prozent) besuchen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler eine Polytechnische Schule (40 Prozent).

Mit dem Haus Nr. 70 in Waidhofen an der Thaya beschäftigt sich Reinhard Preißl. Dieses Haus wurde wohl im 17. Jahrhundert errichtet und hat – wie der Autor herausgefunden hat – vieles zu erzählen: vermutlich wurde das Haus nach dem Dreißgjährigen Krieg abgebrochen, 1653 hat der Jude Löb mit dem Aufbau des Hauses begonnen. 1670 musste die jüdische Bevölkerung das Land verlassen, sodass das Haus den Besitzer wechselte. Durch drei Jahrhunderte diente das Haus als Wagnerei. Der letzte Wagner, Wilhem Gaukel, legte die Werkstätte 1968 still: „Im 68er Jahr bin ich in die Rente gegangen, mit 65 Jahren. Das war dann schon schlecht zum Schluss: da war ja nichts mehr. Die Landwirtschaft war schon ganz umgestellt auf Maschinen, und wie der Gummiwagen gekommen ist, war es aus.“

2020 wurde Muriel Fischer für ihre Vorwissenschaftliche Arbeit mit einem Preis des Waldviertler Heimatbundes ausgezeichnet. Die gekürzte Fassung erscheint nun mit dem Titel „Die ersten Bauern im Waldviertel“. In diesem Beitrag gibt sie einen Überblick über die Urgeschichtliche des Waldviertels.

Friedel Moll gratuliert Werner Fröhlich zum 80. Geburtstag, Carsten Marx würdigt die Verdienste von Universitätsprofessor Gustav Reingrabner anlässlich seines 85. Geburtstags.

Waldviertler Kulturberichte, ein Leserservice und die Mitteilungen des WHB ergänzen das 128 Seiten starke Heft (4/2021). Der 70. Jahrgang der Zeitschrift „Das Waldviertel“ umfasst vier Ausgaben mit insgesamt 488 Seiten.

Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro. Ein Bezug ist über die Website möglich.

Neues Heft (3/2021) mit einem Leitartikel über die Steinkreuze des Waldviertels

„Schweden-, Hussiten-, Franzosen-, Sühne-, Lichter- und Pestkreuze“: dahinter verbergen sich Bezeichnungen für Kreuze aus Granit oder Sandstein, die Fritz F. Steininger, Peter Ableidinger und Reinhard Roetzel für das Waldviertel zusammengetragen und beschrieben haben. Als Steinkreuze versteht man jene Kreuze, die aus einem einzigen Gesteinsblock gehauen wurden. Die Autoren deuten diese massiven, isoliert im Gelände stehenden Steinkreuze des Waldviertels als abgekommene Kirchengiebelkreuze. Allerdings erschwert das Fehlen schriftlicher Quellen über Zweck und Herkunft der Steinkreuze die Interpretation und lässt Raum für Sagen und Märchen.
Schloss Mautern dominiert seit Jahrhunderten die nördliche Ortseinfahrt nahe der Straßenbrücke Stein-Mautern. Die sich darin befindliche Kapelle schlummerte lange Zeit in einem „Dornröschenschlaft“. Im Zuge von Arbeiten im 19. Jahrhundert wurde der imposante, etwa 8,2 Meter hohe frühbarocke Altar abgebaut und eingelagert. Immer wieder wurden Revitalisierungsversuche gestartet, doch erst jetzt gelang eine Sicherung des wertvollen Kulturgutes. Über diese Heimkehr des „Mauterner Altars“ berichtet Karl Reder.
Wer war Franz Anton Leopold Rincolini (1682 bis 1738)? Diese Frage stellte sich Rudolf Malli und beleuchtet in seinem Artikel zahlreiche Aspekte zur Herkunft und zum Werdegang des Kaplans und Vikars in Eggenburg sowie des späteren Pfarrherrn zu Kühnring. Rincolini konnte in Eggenburg eigene Aufführungen der bislang üblichen Passionsspiele in den Jahren 1709 bis 1725 etablieren. Diese hatten zwar nur selten das Passionsgeschehen zum Inhalt, sondern allgemeine Themen aus der Kirchen- und Heilsgeschichte. Zwei Wochen vor der Aufführung wurde eine Bühne aufgebaut und die Generalprobe erfolgte am Gründonnerstag. Am darauffolgenden Tag wurde die „Charfreytags Tragoedi“ präsentiert.
Brigitte Borchhardt-Birbaumer bringt einen Nachruft über die in Horn geborene und in Neupölla aufgewachsene Professorin an der Angewandten, Romana Scheffknecht (1952-2021).
Waldviertler Kulturberichte, ein Leserservice und die Mitteilungen des WHB ergänzen das 136 Seiten starke Heft (3/2021).
Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro. Ein Bezug ist über die Website www.daswaldviertel.at möglich.

Der Sammler Werner Fröhlich

Unter folgendem Link finden Sie ein Interview mit unserem Rechnungsprüfer Werner Fröhlich auf Ö1 (17.10.2021) über dessen Sammelleidenschaft.
Link Ö1 Sammler Werner Fröhlich

„Ich sammle alles“ – das sagt Werner Fröhlich über sich selbst, und es ist keine Untertreibung. Mit den Kakteen habe er aufgehört, nicht so mit den bedruckten Kaffeeobersdeckeln, Briefmarken oder Bauernmöbeln.
Fotografie, Geschichte, Musik – breit ist das Interesse des Werner Fröhlich, Jahrgang 1941, aufgewachsen in Zwettl in Niederösterreich. Der Vater war damals im Krieg, die Mutter betrieb ein Lebensmittelgeschäft. Werner Fröhlich sollte später die Handelsschule besuchen, was ihn nicht interessierte. Er ging sein ganzes Berufsleben einer Arbeit beim Bezirksgericht nach, viel lieber erzählt er von seinen Sammlungen.

7.000 Schellacks und 3.000 Vinylplatten lagern in seinem Haus in Zwettl („die Bude ist bummvoll“, sagt er), dazu Abspielgeräte: Edison-Tonwalzen, Trichtergrammofone und ein entsprechendes Archiv an Tonträgern und Literatur. „Wie etwas entsteht – ein Ton, ein Bild – hat mich immer interessiert“. 400 unterschiedliche Ziegelsteine hat er allein aus Waldviertler Ziegeleien zusammengetragen und hat sich in den vergangenen 20 Jahren mit Stereofotografie beschäftigt, einer Fototechnik, bei der ein räumlicher Eindruck vermittelt wird. Werner Fröhlich sucht seine Motive im Waldviertel.

Ein Besuch im Universum des Sammlers Werner Fröhlich.

Gestaltung: Lukas Tremetsberger

Vortrag über Johann Zelebor und Vorstellung von Heft 2/2021

Am 8. Juli referierte Mag. Gerhard Dafert im Krahuletz-Museum in Eggenburg über Johann Zelebor. Sein Vortrag basiert auf einem Aufsatz, der in Heft 2/2021 veröffentlicht wird. Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Das Waldviertel“ stellte Redaktionsleiter Dr. Markus Holzweber (links) vor und überreichte Gerhard Dafert  (rechts) ein „druckfrisches“ Exemplar der Zeitschrift.