Neues Heft „Das Waldviertel“ (2/2025): 80 Jahre Kriegsende im Fokus
Neues Heft „Das Waldviertel“ (2/2025): 80 Jahre Kriegsende im Fokus
Karl Reder widmet sich in seinem Beitrag den Vorgängen in der Haftanstalt Stein. Diese galt in der Zeit des Nationalsozialismus als größte Justizvollzugsanstalt auf dem Gebiet des heutigen Österreichs. Im Rahmen seiner Recherchen identifizierte Reeder 15 Priester und Geistliche verschiedener christlicher Konfessionen, die aus unterschiedlichen Gründen inhaftiert wurden. Den Schwerpunkt bilden dabei Verurteilungen wegen „Rundfunkverbrechen“. Darunter fiel das Abhören von verbotenen ausländischen Radiosendern wie auch die Weitergabe von Informationen an Dritte.
Der Horner Stadtarchivar Erich Rabl stellt am Beispiel des Gedenkbuches der Gemeinde Mühlfeld (heute ein Teil der Stadtgemeinde Horn) die Situation des Jahres 1945 dar. Diese letzte Phase des Krieges mit dem Einzug der sowjetischen Truppen wurde vom letzten Bürgermeister, Anton Glanz, zusammengefasst. Er schildert Plünderungen und die Suche nach Frauen durch sowjetische Soldaten.
Die Geschichte der Donau als Wallfahrerweg schildert Walpurga Oppeker. Ausgehend von überlieferten Unglücksfällen von Wallfahrerschiffen an der Steiner Donaubrücke skizziert sie weitere Unfälle von Pilgertransporten, die in der Regel Maria Taferl als Ziel oder Ausgangspunkt hatten. Sie spricht auch an, dass bei Material und Besatzung von Wallfahrerschiffen gespart wurde oder die Schiffe überladen wurden.
Im ausgehenden 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Buchers in Tschechien ein Hauptort der Hinterglasmalerei. Ein zweiter Ort ist Sandl im Mühlviertel. Josef Haidvogl beschreibt die Geschichte und Technik der Hinterglasmalerei, die heute nur mehr von wenigen Menschen ausgeübt wird.
Isabella Frick berichtet über Mineraliensammlungen an Waldviertler Schulen. So verwahrt die heutige Sport- und Ökomittelschule in Gföhl eine Minerialiensammlung, die Max Ritter von Gutmann der Schule vermachte. Diese Sammlung wurde bis März 2025 digitalisiert. Dabei wurden 1.300 Stücke fotografiert, dokumentiert, beschrieben und wissenschaftlich benannt.
Die Geschichte der Firma Kemperling in Streitwiesen bei Pöggstall steht unter dem Titel „Eine vergessene Bandweberei“. Heinrich Hetzer schildert die Ursprünge der Bandweberei Kemperling in Wien, die Übernahme der Seidenbandfabrik in Streitwiesen und den Niedergang mit Konkurs der Firma.
Hermann Maurer berichtet über Oberflächenaufsammlungen aus Untermixnitz im Bezirk Horn. Darunter befindet sich auch eine Griffknubbe. Eine Knubbe wurde unter anderem als Dekoration an der Gefäßwand angebracht. Hier zeigte sich die Darstellung eines Vogelkopfes, vielleicht die eines Raubvogels, mit dem eine abschreckende Wirkung einhergehen sollte.
Waldviertler Kulturberichte und Buchbesprechungen ergänzen das 96 Seiten starke Heft (1/2025).
Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 10 Euro. Ein Bezug ist über den Shop möglich.
Das Waldviertel – Heft 2025/2 – WHB – Waldviertler Heimatbund