Beschreibung
- Autoren: Ulrike Kerschbaum / Erich Rabl (Hg.)
- Band: 29
- 1988
- 196 Seiten
- ISBN 3-900 708-03-7
Mit dem Symposion „Heimatforschung – wie?“, das vom 24. bis 26. Oktober 1987 in Horn stattfand, bewies der Waldviertler Heimatbund unter seinem stark verjüngten Vorstand seine zunehmende wissenschaftliche Aktivität und seine wachsende Bedeutung zur Belebung unserer Region. Bgm. Rauscher wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass in Horn seit Jahren keine Tagung von diesem wissenschaftlichen Rang stattgefunden hat.
Prof. Dr. Erich Rabl, Präsident des Waldviertler Heimatbundes, begrüßte zehn auswärtige wissenschaftliche Referenten, die von den Horner Professoren Mag. Rudolf Malli, Mag. Werner Lang, Dr. Herbert Puschnik und Dr. Rabl ergänzt wurden, und mehr als 100 Teilnehmer im Gasthaus Blie, wo neue Aspekte der Orts- und Regionalgeschichte erörtert wurden.
Die zahlreichen Heimatforscher, die meist die Geschichte ihres Heimatortes seit langem mit großem Fleiß aufarbeiten, wurden mit vielen neuen Methoden der Geschichtsforschung, der Volkskunde, der Statistik, der Soziologie und der Geografie bekanntgemacht. Die nunmehr wissenschaftlich anerkannte „mündliche Geschichtsforschung“, das sind lebensgeschichtliche Interviews mit Zeitgenossen, kann zu einer neuen Darstellung der Geschichte eines Ortes während der letzten drei Generationen führen.
Auch die zunehmende Erforschung der Alltagsgeschichte kann für die Heimatforschung von großer Bedeutung werden. Bei der etwas provokant formulierten Unterscheidung in veraltete Heimatforschung und moderne, umfassend interessierte Regionalgeschichte, wie Klaus-Dieter-Mulley formulierte, schieden sich dann die Geister. Doch selbst, wenn die Heimatforscher mit den Vertretern der universitären Forschung immer wieder um Anerkennung kämpfen müssen, können sie von deren neuen Erkenntnissen und Methoden doch auch für ihre eigene Arbeit profitieren.